Eine Situation. Zwei Realitäten. Und beide sind wahr.
Da der Konstruktivismus eines meiner liebsten Themen ist, möchte ich in diesem Artikel noch ein wenig näher darauf eingehen, denn vielleicht (oder sehr wahrscheinlich) hast du das schon selbst erlebt:
Du gibst dir Mühe, ehrlich zu sein – und dein Gegenüber sagt: „Du bist so unsensibel geworden.“
Oder du meldest dich nicht sofort zurück – und jemand denkt, du seist desinteressiert oder sauer.
Ein Moment. Zwei Perspektiven.
Beide fühlen sich richtig an.
Beide sind wahr.
Aber sie sind eben nicht gleich.
Der Konstruktivismus erklärt genau das: Jeder Mensch sieht die Welt durch seine eigene Brille.
Diese Brille besteht aus unseren Erfahrungen, Prägungen, Ängsten, Erwartungen, unserem inneren Weltbild. Eben dem, was wir kennen.
Das heißt: Wir sehen nicht die Realität. Sondern das, was wir für real halten.
Und diese Erkenntnis ist sehr, sehr wichtig!
Aber warum ist das so wichtig?
Weil genau hier so viele Missverständnisse entstehen. Und Schmerz. Und Wut. Und Konflikte.
Wir glauben, dass unsere Sicht die einzig logische und richtige ist. Aber was für dich und mich respektvoll und wertschätzend ist, fühlt sich für jemand anderen eventuell kalt und herablassend an. Was für dich und mich Rückzug ist, ist für andere vielleicht ein Beweis dafür, dass sie dir oder mir egal sind.
Systemisches Denken hilft uns, diese Dynamik zu erkennen. Und endlich einzuordnen.
Es geht nicht darum, wer „recht“ hat – sondern darum, wie wir mit den unterschiedlichen Konstruktionen umgehen.
Denn wenn ich weiß: Du hast eine andere Realität als ich, dann kann ich mich öffnen. Zuhören. Fragen. Und sogar Nähe herstellen – statt Drama. Und ich finde dieses Wissen sehr wichtig und hilfreich, denn es kann zu einem besseren Miteinander beitragen (und wollen wir das nicht alle?)
Deswegen folgende Fragen für dich:
- In welchem Konflikt denkst du: „Wieso werde ich nicht verstanden?“
- Könnte es sein, dass ihr einfach zwei unterschiedliche Realitäten habt?
- Und was passiert, wenn du das nicht mehr als Angriff wertest – sondern als Einladung zum Gespräch und eine Erweiterung deiner Perspektiven?
Wenn wir aufhören, immer recht haben zu wollen – und stattdessen neugierig werden – verändert sich etwas.
Nicht nur in unseren Beziehungen.
Sondern auch in uns selbst.
Wir können uns weiterentwickeln.
Magst du solche Perspektivwechsel?
Dann komm gerne wieder.
Oder schreib mir, wenn du das tiefer erforschen willst – in deinem Tempo, auf deinem Weg. Mit deinem Ziel.
Systemisches Coaching hilft dir, deine Gedanken und Wahrheiten zu reflektieren, Konflikte besser zu verstehen und neue Wege im Miteinander zu gehen. Jede Sicht zählt – aber sie ist nie die einzige. Und das ist das Geheimnis.
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